22. juli 2007: vor dem hotel kettenbrücke in aarau wird der 19-jährige nicky hoheisel opfer eines gewaltausbruchs mehrerer etwa gleichaltriger
discogänger. er erleidet schwerste kopfverletzungen und fällt ins koma. daraus erwacht er nur noch sporadisch. acht wochen später stirbt nicky
an seinen hirnverletzungen.
seine mutter, yvonne hoheisel, bat die trauergemeinde um geldspenden für ein projekt, das einen beitrag zur gewaltprävention leisten kann. in kurzer zeit kamen namhafte beträge und viele freiwillige helfer zusammen. daraus gewachsen ist die projektplattform «nicky». sie will erziehern, lehrern, pädagogen, sozialarbeitern, organisatoren von jugendveranstaltungen, clubbesitzern aber auch allen anderen engagierten nachhaltige und einfach anwendbare arbeitsmittel zur verfügung stellen.
ziel der projektplattform «nicky» gegen jugendgewalt ist, individuelle erkenntnisse im umgang mit gewalt zu gewinnen, indem die rollen von täter, opfer und zeugen beleuchtet werden. nur acht monate nach nickys tod dürfen wir ein erstes resultat präsentieren.
ein erstes zeichen gegen das vergessen – ein erster erfolg gegen das wegdenken und -schauen. es werden noch viele zeichen folgen. damit es keinen zweiten fall nicky mehr geben möge.
"für nicky"
er steht vor dem spiegel, es ist spät in der nacht, kopf ab, jetzt schreien die jungs und sagen, „was ist los, was ist los?“ ich wäre ein buch voll, rache, gespült, ich würde es wiegen, es ist eine woche im geschäft, ich bin bereit für rock steady, es geht schnell, die nächste flasche wird kalt, er sitzt im stuhl, er genießt, die asche glüht, und der rest der zelle ist nützlich,
er schnappt sich die kalte Flasche klopft die Asche von der Jagd ab hets weed ide bag der Rest ist wie ufd gas und ab in den club zersch du wirst die straße traben, denn auf der bank ist es chillig denn die flasche macht spaß und nach einem blunt kühlt sie ab „hey alter“ er lacht „wir sind so frisch“ aber er ist noch gut und der alk ist noch in ihm, er schickt einen blick um zu sehen wer sich vor der bar versammelt hat, ich warte auf ein ticket, warte nicht lange
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sein leben
schon als kleiner bub will nicky hoch hinaus. mit seinem harässli pilgert er zu jedem match seines fc aarau, um kein detail zu verpassen. später in der tennisriege, beim handball im fc-aarau, in seiner ausbildung, bei seinen zukunftsplänen: er macht nichts halbherzig. er macht alles mit leidenschaft und klaren zielen.
nicky hat auch eine klare meinung. und die vertritt er vehement. mit einem morgenmuffel zu diskutieren ist vor 10 uhr morgens nicht gut. aber wenn der junge erst einmal warmgelaufen ist, sprüht er vor witz und charme. aber ich kann auch zuhören. versteht die gesten seiner mutter ohne worte.
nicky kann auch rebellisch sein, ist cool, tanzt gerne, ist stolz, spontan, sozial manchmal ungeduldig. aber immer fair und freundlich. immer lebensbejahend. im haus trifft sich nicky mit seinen kollegen. voller visionen, gutem geist und ehrlicher freundschaft.
nicky denkt viel nach. über jugendliche gewalt wird auch in der familie gesprochen. als team sind mutter und sohn unschlagbar. genau wie der fc aarau für ihn. zum abschied bekommt sein "mameli" immer einen kuss. niemand wird je verstehen, dass der 22. juli 2007 ein letzter war.
sein herzliches lachen, sein optimismus, seine augen: das war nicky.